[Back]


Books and Book Editorships:

R. Najjar, K. Stieldorf (ed.):
"Supermarkets go passive";
Katalog zur Ausstellung "Supermarkets go passive", Wien, 2005, ISBN: 3-9501061-4-6; 128 pages.



German abstract:
"SUPERmarkets go passive"

Zukunftstechnologie - Passivhaus-Bauweise
Eine der großen technologischen Herausforderungen im aktuellen Baugeschehen heißt "passiv" bauen. Diese Forderung bedarf einer Erklärung: Der Einsatz von "Passivhaus"-Technologie bedeutet behagliches Innenklima im Winter und im Sommer, ohne herkömmliches Heizsystem oder Kühlsystem. Das ist möglich, indem der Temperaturunterschied zwischen Außenluft und Erdreich für das Wärmen und Kühlen der Innenluft genutzt wird. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass das Gebäude wärmetechnisch perfekt geplant und exzellent gebaut wird. Das muss nicht viel teurer als herkömmliches Bauen sein, verlangt aber viel Know-how auf Seiten der Planer. Dieses Know-how unseren Studenten mitzugeben und sie generell für den sorgsamen Umgang mit Ressourcen zu sensibilisieren, ist das Ziel der Arbeitsgruppe Nachhaltiges Bauen der TU Wien.

Ästhetik und Funktionalität von "Nutz"bauten
Supermärkte bestimmen ganz wesentlich das aktuelle Erscheinungsbild der gebauten Landschaft. Dass sie "nützlich", also für ihren Gebrauch bestens geeignet sein sollen, ist eine Forderung, die in ihrem Anspruch keiner Harmonisierung unter Fachplanern bedarf. Sie auch formal zu symbiotischer Dualität mit ästhetischen Aspekten zu führen, war die große Herausforderung, die der Fachbereich Hochbau und Entwerfen für diesen Studentenwettbewerb setzte. Die Ergebnisse beweisen, dass dies sehr individuell und unter Nutzung einer großen Bandbreite unterschiedlicher Herangehensweisen gelingen kann: Kein Projekt ist gleich, jedes zeigt spezifische Qualitäten. Nicht alle sind praktisch umsetzbar, doch wird der Aktionsradius, den Architekten als Kulturschaffende im Spannungsverhältnis von Ökonomie und Ökologie zur Verfügung haben, exemplarisch genutzt: Es wurden viele und originale Zeichen gesetzt.

Wissen und Grundlagen
Die vorliegenden Entwürfe für einen Supermarkt in hoher ökologischer Qualität sind ein bewusster Schritt vom meist individuell und von ökologischen Idealen getragenen Wohnbau zum Betriebsobjekt unter Berücksichtigung der Anforderungen von Markt und Wirtschaftlichkeit.
In Zusammenarbeit mit der Supermarktkette SPAR sollte demonstrativ gezeigt werden, dass es möglich ist, auch für den Geschäfts- und Industriebau passive Strategien hinsichtlich Energieeffizienz einzusetzen und zugleich ästhetischen Ansprüchen zu genügen.
Das Programm war umfassend angelegt: eine Exkursion zeigte die Bandbreite von gebauten Märkten, die Geschäftsleitung von SPAR erklärte Funktionsmechanismen von Supermärkten, Vorträge von Architekten und Fachplanern vermittelten Detailwissen, begleitet durch den Einsatz von Simulationsprogrammen (deren Bedienung in einem intensiven Workshop von DI Dr. Klaus Krec, Arbeitsgruppe Nachhaltiges Bauen gelehrt wurden) konnte die energetische Qualität der Entwürfe entwickelt und überprüft werden.

Zusammenarbeit mit SPAR
Der Leitsatz "Universities go public" konnte aus Sicht der Technischen Universität Wien in dieser Zusammenarbeit mit SPAR beispielhaft umgesetzt werden. Es entstanden Entwürfe, die den Mehrwert, der sich durch integrale Planung erzielen lässt, eindrucksvoll beweisen. Wir sind überzeugt, dass Passivhaus-Bauweise in Kürze Stand der Technik sein wird und stolz darauf, dies dank SPAR mit unseren Projekten einer breiteren Öffentlichkeit präsentieren zu können.


DI Dr. Karin Stieldorf
Arbeitsgruppe Nachhaltiges Bauen
Fakultät für Architektur und Entwerfen
Technische Universität Wien

Created from the Publication Database of the Vienna University of Technology.