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Talks and Poster Presentations (without Proceedings-Entry):

G. Esser:
"DAS PROPYLON VON PRAENESTE. Ein differenziertes System zur Aufnahme und Verarbeitung von Bauwerksdaten als Grundlage für die Bauforschung.";
Talk: Kolloquium Bauforschungsperspektiven 17.-19.Nov. 2005, Deutsches Archäologisches Institut, D-14195 Berlin (invited); 11-17-2005 - 11-19-2005.



English abstract:
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German abstract:
Die archäologische Bauforschung schöpft ihre Erkenntnisse aus einer Vielzahl unterschiedlichster Quellen: neben historischem Text- und Planmaterial, Inschriften etc. steht das Bauwerk selbst als bautechnisch, bautypologisch und in seiner Gestaltung (Baustil) lesbares Objekt im Zentrum der analytischen Betrachtung. Grundlage jeder Bauanalyse ist die verformungsgerechte Vermessung und zeichnerische Dokumentation der baulichen Struktur. Die rasante und immer noch anhaltende Entwicklung vor allem auf dem Gebiet der Lasermesstechniken (3D-Image-Laser-Scanning, intelligente Tachymetrie) und deren Zuschnitt auf bauarchäologische Bedürfnisse haben dem Bauforscher in der jüngsten Vergangenheit ein ganzes Instrumentarium neuer Hardware und Software nicht nur für die Vermessung, sondern auch für die maßstäbliche und in der weiteren Folge auch analytische Darstellung an die Hand gegeben. Das Wissen um die Qualitäten wie auch Schwächen der einzelnen Meßmethoden, Nachverarbeitungsprozesse und zeichnerischen Endprodukte lassen einen kombinierten und der jeweiligen Aufgabenstellung angemessenen Einsatz der Instrumente als ein Gebot der Stunde erscheinen. Nach einer "vollständigen" dreidimensionalen Erfassung des zu untersuchenden Bauwerks durch o.g. Methoden haben Bauforscher heute z.B. die Möglichkeit der 3D-Kartierung sowie der Rückführung des photorealistischen 3D-Modells in die zweite Dimension (Orthophotos). Das Produkt einer Bauaufnahmekampagne ist daher in zunehmendem Maße eine komplexe Datenbank aus graphischen Informationen, Photos, Skizzen und Kommentaren, die - möglichst zu einer Gruppe verknüpfter Dateien zusammengefasst - quasi ein virtuelles 3D-Abbild des Objekts darstellt. Die Folge ist eine Verlagerung eines Teiles der Analyse in das Post-Processing, also in die Phase der Datenbearbeitung nach Abschluß der Vor-Ort-Arbeiten:
"Bauforschung am Modell" wird damit - neben der Untersuchung am realen Objekt und der Recherche in Bibliotheken - zum dritten wichtigen Arbeitsmodus des Bauforschers. Die neue Arbeitsweise eröffnet ihm quasi unbeschränkte Möglichkeiten der geometrischen Analyse auch komplexer oder durch Zerstörung in ihren Formen weitgehend unkenntlich gewordener Architekturen. Sie beinhaltet neue Darstellungsmöglichkeiten für die Analyse (Photorealistisches 3D, Höhenschichtenmodelle, 3D-Kartierung, Orthophotos zu beliebigen Raumebenen) und sie erlaubt die Bearbeitung auch großer Objekte in kurzer Zeit.

Am Beispiel der Bauaufnahme des Propylons des antiken Praeneste soll die Bandbreite der in der Kombination der Mess- und Auswertemethoden erzielbaren Planergebnisse und die sich aus der Anwendung dieses differenzierten Systems zur Analyse von Bauwerksdaten ergebenden Synergien an Hand bauarchäologischer Ergebnisse vorgeführt werden.


Electronic version of the publication:
http://publik.tuwien.ac.at/files/pub-ar_5602.doc


Created from the Publication Database of the Vienna University of Technology.