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Publications in Scientific Journals:

Betül Bretschneider:
"Grün liegt in der Luft ; Grün in der Stadt";
Architektur & Bau Forum, 372 - 12. Oktober 2009 (2009), 1 - 2.



German abstract:
Der Trend zur Verwendung von "Grün" als bauliches Element oder System erstreckt sich über eine ganze Palette von Projekten, die in Publikationen und Ausstellungen der letzten Jahre reichlich dokumentiert worden sind. Angefangen von den grünen Türmen von T.R. Hamzah & Yeang zu den grünen Hügeln des "Gwanggyo Power Center" von MVRDV in Süd Korea. Die Projekte wie "Indoorlandscaping" oder die vertikalen Gärten wie das "Le Mur Végétal"-Konzept von Patrick Blanc sind nur einige Beispiele zu den Pflanzenfassaden und wie Grün am Bau eingesetzt werden kann. Die Bauindustrie hat sich angepasst und bietet bereits Variationen vertikaler Gärten.
von Betül Bretschneider
Auf der stadtplanerischen Ebene wird das Thema Begrünung in bestehenden Stadtstrukturen aber ausschließlich mit der Gestaltung von öffentlichen Plätzen und Parks assoziiert. In diesem Zusammenhang muss man in Wien häufig bedauern, dass gelungene Platzgestaltungen selten zu finden sind.
Grün in der Stadt
Überraschenderweise bleiben dabei die Höfe in Blockbebauung und vor allem die zwischen den Blöcken liegenden Straßenzüge des klassischen Wiener Stadtgefüges - als potenzieller Grünraum außer Acht, obwohl ihre Beschaffenheit die Stadtstruktur und das Lebensgefühl der Bewohner auf starke Weise prägen. Nüchtern betrachtet böten diese Flächen eine Reihe von Möglichkeiten zur Gewinnung und Nutzung offener Flächen als Grünraum. Hier könnte ein Umdenken, das Veränderung in deren uniformierte Gestaltung bringt, die Lebensqualität im Dickicht der Stadt wesentlich verbessern. Nicht selten verfügen auch Einbahnstraßen trotz beidseitiger Parkstreifen über Platz für Grünflächen. Hierfür gibt es einige positive Beispiele, wenn diese auch nicht häufig anzutreffen sind.
Sowohl bei der Gestaltung von öffentlichen Plätzen oder Straßenräumen, lassen sich überschneidende Zuständigkeiten verschiedener Ämter, unterschiedliche Normen, Vorschriften, Regeln und auch Denkgewohnheiten wenig Spielraum zur Umsetzung neuer Ideen und Experimente. Baumreihen, deren Zahl in den letzten Jahren, Dank des Engagements der Gebietsbetreuungen merkbar angestiegen ist, unterbrechen beute oftmals die vorherrschende monotone Uniformität von Straßenzügen. Hier und da finden sich zwar städtische Blumentröge und -beete, begehbare und benutzbare Grünflächen in den Straßenräumen scheinen unter diesen Rahmenbedingungen jedoch nicht umsetzbar...

Created from the Publication Database of the Vienna University of Technology.